Unsere Redebeiträge zum 4. Jahrestag des rassistischen Terroranschlags in Hanau

Redebeitrag in Frankfurt(Main) und Trier zu den globalen Zusammenhängen rechten Terrors:

Der rassistische Terroranschlag von Hanau, der nun 4 Jahre zurückliegt, hat viele von uns mit einem neuen Bewusstsein aufwachen lassen. Dem Bewusstsein, dass die Sicherheit migrantischer, rassifizierter Menschen in Deutschland nicht gewährleistet, und sogar verhandelbar ist. Der Attentäter, welcher neun unserer Geschwister kaltblütig und von langer Hand geplant ermordete, war ein rechtsradikaler Verschwörungsideologe, doch sein legaler Waffenbesitz, die jahrelange Kriminalisierung und Hetze gegen migrantische Communities, und der auf Anweisung der Polizei verschlossene Notausgang der Arena-Bar, reichen in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft.

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Unsere Ziele

1. Befreiung des afrikanischen Kontinents und aller Schwarzen Menschen weltweit sowie aller kolonialisierten Völker

2. Etablierung eines revolutionären Panafrikanismus 

3. Überwindung des Kapitalismus, Imperialismus, Patriarchat und Neokolonialismus

4. Beendigung des Ökozids am Afrikanischen Kontinent und anderen ehemaligen Kolonien

5. Globale Freizügigkeit für alle Menschen

6. Konsequente Entnazifierung

7. Abschaffung der Polizei und Gefängnisjustiz, Ersatz durch communitybasierte Alternativen

8. Gesamtgesellschaftliche und institutionelle Aufarbeitung der Kolonialgeschichte

9. Universeller Zugang für alle Menschen zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Grundsicherung ohne kapitalistischen Leistungsanspruch

All diese Ziele beabsichtigen die langfristige Beendigung marginalisierender Verhältnisse, nicht nur für Schwarze Menschen. Bis sie nicht alle erreicht sind, ist es unsere Aufgabe auf die Sicherheit und Versorgung unserer Schwarzen Communities hinzuarbeiten

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Rede bei der Gedenkdemonstration für Mouhamed Lamine Dramé am 12. August 2023 in Dortmund

Vor einem Jahr erschoss die Dortmunder Polizei unseren 16-jährigen Bruder Mouhamed Lamine Dramé. Morde von staatlichen Institutionen an schwarzen Menschen haben in diesem Land Kontinuität. Christy Schwundeck, Oury Jalloh und Achidi John, sie alle wurden auf brutale Art und Weise von diesem Staat und seinen Vertretern getötet. Ihre Mörder wurden nie zur Rechenschaft gezogen und bekleiden heute ganz im Gegenteil die höchsten Positionen in diesem Staat. Diese Morde ausgehend von staatlichen Institutionen sind keine Systemfehler, sie sind Konsequenz einer im Kern rassistischen Polizei. 

Dieser von der Polizei ausgehende anti-Schwarze Rassismus äußert sich nicht nur in den rassistischen Ansichten einzelner Bullen, sondern ist Kernbestandteil von Polizeiarbeit im bürgerlichen Klassenstaat. Die rassistische Markierung ganzer Stadtgebiete als „gefährliche Orte“ in denen die Polizei nach Belieben racial profiling praktizieren kann, sowie die aktive Vertuschung faschistischer Netzwerke innerhalb der Polizei, führen zur Entmenschlichung Schwarzer Menschen. Diese rassistischen Praktiken entwickeln eine mörderische Eigendynamik, die Schwarze Leben für die bewaffnete Schutzmacht dieses Staates entbehrlich macht. Die Reformforderungen nach Tasern statt Schusswaffen oder etwa einer Rassismusstudie für die Polizei sind inkonsequent und falsch. Die Polizei ist in ihrer Funktion bewaffneter Wächter der herrschenden Klasse, ihres Wirtschaftssystems und ihrer Eigentumsverhältnisse, gegen all diejenigen die in dieser Gesellschaft am weitesten unten stehen. 

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Rede bei der Kundgebung gegen die Grenzmorde in Melilla

Gehalten am 29. Juni 2022 in Frankfurt (Main)

Anti-Schwarzer Rassismus insbesondere gegen unsere Geschwister vom afrikanischen Kontinent sind ein global funktionierendes System und Problem, dass von Europa seit Jahrhunderten als Entschuldigung für die Ausbeutung, die Entmenschlichung und die Verbrechen an unseren Vorfahren und Familien genutzt wird. Der transatlantische Sklavenhandel und die damit enstandene unbezahlte Arbeitskraft sowie die Rohstoffe, die durch den Kolonialismus in den Westen geschifft wurden machten die Industrialisierung und den Kapitalismus, wie wir ihn heute kennen überhaupt erst möglich.

Ohne die Ausbeutung Afrikas wäre Europa nichts. 

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Rede bei der Gedenkdemonstration für Oury Jalloh in Dessau

Die Rede als Video: Youtube

(Gehalten am 7. Januar 2022)

mi salminii on wonɓe ɗo ɗeng. 

ɓai Oury Jalloh ko pullo mi ɗo faala yewtude haala pulaar seɗa . ko fi honɗun mi ɗo wolude haala pulaar seɗa ko fi siɓɓe makkoɓen e goreeɓe makkoɓen no famira ko feɗji kon e hore makko. hande meɗen fottude fii manifestation e fii andintingol ko feɗji e hore Oury Jalloh. hande woni duubi sappo e jeeɗiɗi illa o maji e juuɗe policiben.

ko fottini en hande kon ko fi ko wadi e mako ta wattu hande kadi. meɗen torri gouvernement allemand on no wadan Oury Jalloh justice. ko en wonu huunde wotere hara sifa ko waɗi do e Oury Jalloh wataali handekadi. ko en ɓuurtu jogondirgol ta ɗundo wattu. kadi en daroto ha jande o hetti gonga mako.

hara meɗɗen weltanike Mouctar Bah e initiative justice pour oury jalloh on fii wakilare ɗe ɓe waɗi di duubi ɗo fow. 

meɗen weltanii tawaɓe ɗo ɓen fii o manifestation.

(Übersetzung: Ich begrüße alle hier anwesenden Personen. Da Oury Jalloh Fulani war, werde ich ein paar Worte in seiner Muttersprache (Pulaar) da lassen, damit seine Freunde und Familie aus der Heimat verstehen können was vorgefallen ist. Heute demonstrieren und gedenken wir Oury Jalloh. Es sind bereits 17 Jahre vergangen seitdem er „durch die Hände der Polizei verstorben ist“.

Heute demonstrieren wir erneut damit so etwas nie wieder passiert. Wir appellieren an die deutschen Behörden und fordern Gerechtigkeit für Oury Jalloh. 

Wir müssen weiterhin als Gemeinschaft agieren und den Bund untereinander stärken damit wir solche Fälle verhindern können. Außerdem werden wir solange standhaft bleiben bis wir Gerechtigkeit für Oury Jalloh erlangt haben.

Zum Schluss bedanken wir uns besonders bei Mouctar Bah und der Initiative Gerechtigkeit für Oury Jalloh für ihre jahrelangen Bestrebungen und ihren Kampf um Gerechtigkeit!

Wir bedanken uns auch bei all denjenigen die heute erschienen sind.)

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Rede der Panthifa am 23.10. beim Refugee-Protestcamp vor der Ausländerbehörde München

Seit bald 2 Wochen campen Geflüchtete aus Sierra Leone vor der Ausländerbehörde in München, um gegen eine Botschaftsanhörung zu protestieren, bei der ihnen sierra leonische Passierscheine ausgestellt werden sollen, um ihre Abschiebung zu ermöglichen. Das Camp besteht immer noch [Stand: 29.10.2021]. Pressearbeit für das Camp findet über den Instagram Account von Black Lives Matter München statt.

Es folgt unsere Rede bei einer Kundgebung auf dem Camp:

Die geflüchteten Menschen sollten heute nicht hier sein müssen. Sie sollten gerade im Warmen sitzen, in eigenen Wohnungen, die sie frei wählen durften, ohne die ständige Bedrohung durch Leistungskürzung und Abschiebung. Doch die Geflüchteten sind hier und kämpfen für ihre Rechte, in kaltem Wetter am Straßenrand, während die sogenannte „Münchner Zivilgesellschaft“, die seit Montag sehr wohl dringend hier sein sollte, ihre Unterstützung mit der Ausrede von Studium und Lohnarbeit verweigert. Sie nutzen ihr Privileg, genehmigungsfrei mit Kündigungsschutz und bezahlten Krankheitsstunden arbeiten zu dürfen und den Luxus von Recht auf akademische Bildung, um sich mit dem gerade vor unseren Augen stattfindenden, realpolitischen Kampf um Bleiberecht für Alle entsolidarisieren zu können. Sie entsolidarisieren sich mit der klaren Forderung: Keine Abschiebung!

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Panthifa bei der Gedenkdemo für Samuel Kofi Yeboah

Gestern waren unsere Genoss*innen bei der Gedenkdemo für Samuel Kofi Yeboah in Saarlouis. Unser Bruder wurde dort am 19.09.1991 vor 30 Jahren von Nazis brutal durch einen Brandanschlag ermordet.

Die Demo begann am Hauptbahnhof mit einer Startkundgebung und bewegte sich schließlich zum Tatort, wo Reden in Gedenken des aus Ghana geflüchteten und in Deutschland Schutz suchenden Samuel gehalten und anschließend Blumen niedergelegt wurden. Nur 3 Tage zuvor wurde dort auch von der Stadt eine Gedenktafel errichtet, warum nicht bereits vor 30 Jahren fragen wir uns.
Daraufhin begab sich der Demozug von ca 180 Antifaschist*innen zum Löwenpark und dann in die Innenstadt, wo es 2 weitere Stopps gab an denen an die Opfer von Naziangriffen erinnert wurde bis zur Endkundgebung am Kleinen Markt.
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Rede am 20. Juni in Düsseldorf zur Hilarius Gilges Gedenkdemo

Für uns als Schwarze Antifaschist*innen nimmt Hilarius Gilges natürlich einen besonderen Stellenwert ein.
Seine Geschichte ist nicht einfach nur die Geschichte eines deutschen Kommunisten und auch nicht einfach nur die Geschichte eines Schwarzen Mannes in Deutschland. Sondern die Geschichte eines Schwarzen Kommunisten in einem Deutschland das sich am Siedepunkt des Kampfes zwischen Revolution und der faschistischen Reaktion befand. Am Siedepunkt eines Kampfes der über Leben und Tod von Millionen von Menschen, unter welchen sich auch tausende unserer Geschwister befanden, entscheiden sollte.
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Rede der Panthifa zum African Liberation Day am 25. Mai 2021

Der African Liberation Day am 25. Mai fand das erste Mal 1963 statt. Auch heute, 58 Jahre später noch ist er kein Tag zum feiern, sondern zum kämpfen. An eben diesem 25. Mai 1963 trafen sich erstmals unabhängige afrikanische Staaten, um die Organization of African Unity auszurufen. Diese von Ghanas Präsidenten Kwame Nkrumah initiierte Allianz wurde von den imperialistischen Kräften der sogenannten Industrienationen Europas und der USA bei jeder Gelegenheit manipuliert mit Ausbeutung und Gewalt. Im Sinne des globalen Kapitalismus durfte Afrika auf keinen Fall eine egalitäre, panafrikanische Erfolgsgeschichte werden. Viele Revolutionäre des Kontinents wurden in den letzten 58 Jahren im Namen des Imperialismus ermordet, revolutionär panafrikanische Regierungen mit Unterstützung westlicher Geheimdienste gestürzt und Ressourcen gestohlen.

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Tag der Befreiung – Die Vergessenen Helden

Der Tag der Befreiung ist in Deutschland eine der wichtigsten Instanzen der deutschen Erinnerungskultur. Jährlich wird in ganz Deutschland an diesem Tag den Opfern des NS-Regimes sowie den Sieger*innen des 2. Weltkrieges gedacht. Das Gedenken an diesem Tag ist schon seit Jahrzehnten in Deutschland ritualisiert. Es ist daher wenig verwunderlich, dass sich durch das institutionelle Gedenken in Deutschland, welches nie entnazifiziert wurde, immer noch white supremacy und gezieltes Schweigen über wichtige historische Fakten der Befreiung herrschen.
Zu den größten gezielt ausgelassenen historischen Fakten, zählt die Beteiligung Schwarzer Soldaten an der Befreiung.

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